Jetzt informieren
+49 (0) 23 51 / 37 80 - 77
+49 (0) 23 51 / 37 80 - 79
info-luedenscheid@damrosch.de
 

Eiche & Edelkastanie Gartenholz

Herkunft : Europa
vorbehaltlich Änderungen / Lagerbestand

Herkunft : Europa vorbehaltlich Änderungen / Lagerbestand mehr erfahren »
Fenster schließen
Eiche & Edelkastanie Gartenholz

Herkunft : Europa
vorbehaltlich Änderungen / Lagerbestand

Edelkastanie

Kurzzeichen DIN EN 13556 CTST
Edelkastanie (Castanea sativa): Querschnitt (ca. 12x)
Botanische Bezeichnung Castanea sativa, Familie Fagaceae
Verbreitung Mittelmeergebiet einschließlich Nordafrika, Kleinasien und Kaukasusregion, nördlich der Alpen auch kultiviert
Weitere Handelsnamen Echte Kastanie, Esskastanie (DE); châtaignier (FR); castagno domestico (IT); sweet chestnut (GB); castaño, castaño regoldo (ES); castanheira (PT)

Kurzbeschreibung

Die Edelkastanie ist ein typischer Baum des Mittelmeer-Raumes mit breiter Krone und kräftigem Stamm. Seit dem Altertum wird sie in vielen Regionen kultiviert, weiter im Süden vorwiegend im Niederwald für die Holzproduktion, weiter nördlich vor allem wegen der essbaren Früchte, den maroni, die über Jahrhunderte in der Region als Grundnahrungsmittel dienten. Weitere Arten der Gattung sind die in Japan und Korea beheimatete C. crenata (Japanische Kastanie) sowie die in Nordamerika heimische C. dentata (Amerikanische Kastanie), deren Bestände jedoch durch den Kastanien- Rindenkrebs (Cryphonectria parasitica) so stark dezimiert wurden, dass heute weder Früchte noch Holz von wirtschaftlichem Interesse sind.

Stammform

Als mittelgroßer bis großer Baum wird die Edelkastanie meist zwischen 20 und 25 m hoch. Einzelexemplare werden auch bis zu 35 m. Die Durchmesser betragen 0,6 bis 1,2 m. Ältere Bäume können mehrere Meter dick sein, da die Edelkastanie sich durch ein bis in das hohe Alter unvermindert anhaltendes Dickenwachstum auszeichnet. Im Bestandesschluss erwachsene Bäume sind langschäftig, von schlankem Kronenbau, ihre Stämme zylindrisch, geradschäftig und mit astfreien Längen von 6 bis 12 m. Besonders erwähnenswert ist das besonders große Stockausschlagsvermögen.

Farbe und Struktur

Der schmale, weißlich gelbe Splint unterscheidet sich deutlich vom leder- bis dunkelbraunen Kernholz. Das Holz ist ringporig, die Poren im Frühholz sind groß und auffällig oval, einzeln stehend, regelmäßig mit Thyllen und in ein helles Speichergewebe eingebettet. Auf Tangentialflächen bestimmen die Frühholzporen als markante helle Fladern und radial als lichte, feine Streifen das Holzbild. Die Spätholz-Poren sind in radialen bis diagonalen Feldern (geflammt) angeordnet, ähnlich wie bei den Weißeichen (Quercus spp., M 63), von denen sich das Holz der Edelkastanie jedoch durch das Fehlen der breiten und hohen Holzstrahlen und die geringere Rohdichte gut unterscheiden lässt. Das Holz hat einen leicht säuerlichen Geruch.

Gesamtcharakter

Farblich ansprechendes, durch Frühholz-Porenringe in allen Schnittrichtungen auffällig strukturiertes Holz.

Gewicht frisch 1060 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,54—0,60—0,66 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 40—52 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 63—79 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 8 200—8 800 N/mm²
Bruchschlagbarkeit 55—58 kJ/m²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 2,5—5,1 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 15—23 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,7—2,1 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 2,7—3,4 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,13—0,16 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,21—0,26 %
pH-Wert ca. 2,8 (stark sauer)
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 2

Bearbeitbarkeit

Das Holz der Edelkastanie ist mittelschwer und lässt sich mit Hand- und Maschinen- Werkzeugen bei mäßigem Kraftaufwand sehr gut sägen, hobeln, fräsen, bohren und drechseln und ist auch sehr gut spaltbar. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut, die Verklebung mit handelsüblichen Leimen ist wegen des stark sauren Charakters des Holzes mitunter problematisch. Die Oberflächen- Behandlung mit gängigen Mitteln ist unproblematisch.

Trocknung

Das Holz der Edelkastanie trocknet nicht nur langsam, sondern es neigt auch stärker zum Reißen und Verwerfen. Auch besteht eine Tendenz zum Zellkollaps, ohne dass sich dieser durch Dämpfen befriedigend rekonditionieren lässt. Die Trocknung bedarf größter Sorgfalt, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Es empfiehlt sich, zunächst eine Lufttrocknung vorzunehmen und anschließend das lufttrockene Holz in der Trockenkammer auf die gewünschte Gebrauchsfeuchte nachzutrocknen.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Das Kernholz der Edelkastanie gilt als dauerhaft gegen Befall durch Holz zerstörende Pilze sowie Insekten. Im Außenbau wird das Holz auch gelegentlich im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) eingesetzt, zum Beispiel in der Schweiz für Lawinen-Verbauungen und Gartenanlagen.

Verwendungsbereiche

Das Holz der Edelkastanie ist ein begehrtes Ausstattungsholz für Möbel, Verkleidungen, Treppen und Parkett sowie für dekorative Furniere. Im Außenbau dient es als Konstruktionsholz für mittlere mechanische Beanspruchung. Die jährlich meterlangen Stockausschläge werden für Rebpfähle genutzt. Lokal wird das Holz auch für den Fassbau, die Gewinnung von Gerbstoff, Schwellen und die Herstellung von Zellstoffen verwendet. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist überdies die Fruchtproduktion sowie die Gewinnung von einem sehr dunklen Honig hoher Qualität.

Austauschhölzer

In erster Linie für Holz der Weißeichen (M 63) wenn an die mechanische Belastbarkeit keine hohen Ansprüche gestellt werden.

Anmerkungen

Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist mit der Edelkastanie nicht verwandt und unterscheidet sich von dieser durch ihr feines, zerstreutporiges und helles, gelblich-weißes Holz.

Literatur

Kučera, L.J. & B. Gfeller 1994: Einheimische und fremdländische Nutzhölzer. Eigenverlag, Zürich und Biel
Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich.
Roloff, A., Weisgerber, H., Lang, U.M. & Stimm (Herausgeber) 1994. Castanea sativa. Enzyklopädie der
Holzgewächse
Handbuch und Atlas der Dendrologie. Loseblattsammlung. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Bilder Edelkastanie (Castanea sativa): Querschnitt (ca. 12x) Edelkastanie (Castanea sativa): Oberfläche (natürliche Größe)
 

 

Kurzzeichen DIN EN 13556

QCXE

Botanische Bezeichnung

Quercus spp.; Familie Fagaceae

Verbreitung

Europa; Nordamerika u. a.
GD Holz Thünen Institut

Eiche – Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Als Eiche können alle Hölzer der artenreichen Gattung Quercus aus der Familie Fagaceae bezeichnet werden. Wegen der teilweise erheblichen Unterschiede in Aussehen, Struktur und technischen Eigenschaften werden drei Sortimente (Weißeiche, Roteiche, Immergrüne Eiche) unterschieden.

Zu den Weißeichen gehören die beiden in Europa heimischen Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petraea) sowie eine größere Zahl in Nordamerika und Ostasien vorkommender Arten. Die Roteichen sind in Nordamerika heimisch. Unter den zahlreichen, überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreiteten immergrünen Eichen hat nur die Korkeiche aus dem südwestlichen Europa große wirtschaftliche Bedeutung.

Weißeiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der RoteicheWeißeiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der Roteiche Weißeiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen HolzstrahlenWeißeiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen Holzstrahlen Roteiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der WeißeicheRoteiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der Weißeiche Roteiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen HolzstrahlenRoteiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen Holzstrahlen

Farbe und Struktur

Splint ist in Abhängigkeit des Standorts, Alter und Art 2-8 cm breit, weiß bis hellgrau (Weißeiche) oder hellgrau bis blassrosa (Roteiche). Kernholz hell lederbraun, sehr vereinzelt auch mit rötlichem Ton, bei Roteichen hellrötlich grau bis rötlich braun, selten auch hellbraun. Jahrringe deutlich markiert durch Ringe großer Frühholzporen, mehr oder weniger deutliche Fladern (tangential) bzw. Streifen (radial) hervorrufend. Holzstrahlen in zwei unterschiedlichen Größen, sehr schmale und wenige Breite (bis 2 mm) bzw. hoch (bis mehrere cm), letztere auf radialen Flächen sehr auffällige Spiegel bildend. Weißeichen und Roteichen lassen sich anhand des Spätholzporenbildes sowie chemisch relativ gut unterscheiden.

Gesamtcharakter

Durch Ringporigkeit und große Holzstrahlen deutlich strukturierte Hölzer, deren hell- bis mittelbraune Vertreter überwiegend zu den Weißeichen, die rosabraunen überwiegend zu den Roteichen gehören.

Abweichungen

Amerikanische Weißeichen können dunkle, als minerals bezeichnete Verfärbungen aufweisen.

Als Mooreiche wird Holz bezeichnet, das sich in nassen Böden unter bestimmten chemischen Voraussetzungen nach langzeitiger Lagerung unter Sauerstoffabschluss teilweise oder total schwarz verfärbt, bei nur geringer Minderung der Festigkeit.

Oberflächenbehandlung

Eichenhölzer sind in der Regel mit allen Mitteln problemlos zu beizen, mattieren, lasieren und streichen. Eine Besonderheit ist die Behandlung von Weißeichen mit Ammoniak (Räuchern), um eine durchgehend braune bis schwarzbraune Farbe zu erzielen. Dabei verhält sich jedoch Weißeichenholz unterschiedlicher Herkunft nicht einheitlich, so dass entsprechende Vorprüfungen erforderlich sind.

Bearbeitbarkeit

Mittelschwere Hölzer, Roteichen mit geringfügig höheren Festigkeitswerten; engringig gewachsenes (mildes) Holz mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen gut zu bearbeiten, bei sehr hartem Holz mit extrem breiten Jahrringen ist die Bearbeitung erschwert. Weißeichen wie Roteichen lassen sich problemlos zu Messerfurnieren aufarbeiten. Für Nägel und Schrauben sollte wegen der leichten Spaltbarkeit des Holzes vorgebohrt werden. Die Verklebbarkeit ist bei mild gewachsenem Holz allgemein gut, bei schnellwüchsigen, harten Qualitäten mitunter problematisch; stark alkalische Kleber können zu Fleckenbildung führen.

Trocknung

Das Stehvermögen ist bei geradfaserigen und milden Qualitäten befriedigend bis gut, bei schweren Qualitäten durch stärkeres Quellen und Schwinden beeinträchtigt. Eichenhölzer sind im Allgemeinen äußerst schonend und langsam zu trocknen, da das Holz bei zu harter Trocknung zum Reißen und Verwerfen, vor allem auch zu Verfärbungen neigt.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Kernholz von Weißeichen besitzt gegen holzzerstörende Pilze eine gute Resistenz, das der Roteichen dagegen ist nur mäßig dauerhaft und ungeschützt für den Außeneinsatz nicht geeignet.

Verwendungsbereiche

Weißeichen und Roteichen sind aufgrund ähnlicher Festigkeitseigenschaften im konstruktiven Bereich (Innenausbau) sowie im Ausstattungsbereich (Wohn-, Büro und Küchenmöbel, Wand- und Deckenbekleidungen, Vollholz- und Fertigparkett, Holzpflaster, Treppen) in gleicher Weise verwendbar. Für dekorative Zwecke wird das gleichmäßig hellfarbige Holz feinjähriger Weißeichen am höchsten bewertet. Für konstruktive Außenanwendungen ist Weißeiche gut geeignet, Roteiche wegen der geringen Pilzresistenz weniger. Zu den speziellen Verwendungen der Weißeiche gehört die Herstellung von Flüssigbehältern (Kübel, Bottiche, Fässer), die besonders bei der Reifung hochwertiger Rotweine sowie von Cognac und Whisky geschätzt werden. Roteichen sind dafür nicht geeignet.

Austauschhölzer

Für Weißeiche: Eukalyptus, Moraceae, Rhizophoraceae, Proteaceae

Für Eiche insg.: Zerreiche (Parkett, Möbel), Immergrüne Eiche (Werkzeuge), Edelkastanie, Berangan (Konstruktionsholz mittlerer Beanspruchung (z. B. Dach), Innenausbau, Möbelteile, Vertäfelungen, Furnier

Anmerkungen

Durch Kontakt mit Eisenmetallen treten bei nassem Holz schwarzblaue Verfärbungen (Eisen-Gerbstoff Reaktion) auf und Befestigungsmittel können korrodieren.

Eiche – Technische Eigenschaften

Gewicht frisch

950–1 100 kg/m³

Rohdichte lufttrocken (12-15% u)

0,65–0,76 g/cm³

Druckfestigkeit u12-15

42–64 N/mm²

Biegefestigkeit u12-15

60–110 N/mm²

Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15

10 500–14 500 N/mm²

Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet

5,1–10,7 kN

Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15

23–42 N/mm²

Differentielles Schwindmass (radial)

0,15–0,22 %

Differentielles Schwindmass (tangential)

0,28–0,36 %

pH-Wert

3,9 (sauer)

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

2(–4)

 

 

Edelkastanie

Kurzzeichen DIN EN 13556 CTST
Edelkastanie (Castanea sativa): Querschnitt (ca. 12x)
Botanische Bezeichnung Castanea sativa, Familie Fagaceae
Verbreitung Mittelmeergebiet einschließlich Nordafrika, Kleinasien und Kaukasusregion, nördlich der Alpen auch kultiviert
Weitere Handelsnamen Echte Kastanie, Esskastanie (DE); châtaignier (FR); castagno domestico (IT); sweet chestnut (GB); castaño, castaño regoldo (ES); castanheira (PT)

Kurzbeschreibung

Die Edelkastanie ist ein typischer Baum des Mittelmeer-Raumes mit breiter Krone und kräftigem Stamm. Seit dem Altertum wird sie in vielen Regionen kultiviert, weiter im Süden vorwiegend im Niederwald für die Holzproduktion, weiter nördlich vor allem wegen der essbaren Früchte, den maroni, die über Jahrhunderte in der Region als Grundnahrungsmittel dienten. Weitere Arten der Gattung sind die in Japan und Korea beheimatete C. crenata (Japanische Kastanie) sowie die in Nordamerika heimische C. dentata (Amerikanische Kastanie), deren Bestände jedoch durch den Kastanien- Rindenkrebs (Cryphonectria parasitica) so stark dezimiert wurden, dass heute weder Früchte noch Holz von wirtschaftlichem Interesse sind.

Stammform

Als mittelgroßer bis großer Baum wird die Edelkastanie meist zwischen 20 und 25 m hoch. Einzelexemplare werden auch bis zu 35 m. Die Durchmesser betragen 0,6 bis 1,2 m. Ältere Bäume können mehrere Meter dick sein, da die Edelkastanie sich durch ein bis in das hohe Alter unvermindert anhaltendes Dickenwachstum auszeichnet. Im Bestandesschluss erwachsene Bäume sind langschäftig, von schlankem Kronenbau, ihre Stämme zylindrisch, geradschäftig und mit astfreien Längen von 6 bis 12 m. Besonders erwähnenswert ist das besonders große Stockausschlagsvermögen.

Farbe und Struktur

Der schmale, weißlich gelbe Splint unterscheidet sich deutlich vom leder- bis dunkelbraunen Kernholz. Das Holz ist ringporig, die Poren im Frühholz sind groß und auffällig oval, einzeln stehend, regelmäßig mit Thyllen und in ein helles Speichergewebe eingebettet. Auf Tangentialflächen bestimmen die Frühholzporen als markante helle Fladern und radial als lichte, feine Streifen das Holzbild. Die Spätholz-Poren sind in radialen bis diagonalen Feldern (geflammt) angeordnet, ähnlich wie bei den Weißeichen (Quercus spp., M 63), von denen sich das Holz der Edelkastanie jedoch durch das Fehlen der breiten und hohen Holzstrahlen und die geringere Rohdichte gut unterscheiden lässt. Das Holz hat einen leicht säuerlichen Geruch.

Gesamtcharakter

Farblich ansprechendes, durch Frühholz-Porenringe in allen Schnittrichtungen auffällig strukturiertes Holz.

Gewicht frisch 1060 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,54—0,60—0,66 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 40—52 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 63—79 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 8 200—8 800 N/mm²
Bruchschlagbarkeit 55—58 kJ/m²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 2,5—5,1 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 15—23 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 1,7—2,1 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 2,7—3,4 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,13—0,16 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,21—0,26 %
pH-Wert ca. 2,8 (stark sauer)
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 2

Bearbeitbarkeit

Das Holz der Edelkastanie ist mittelschwer und lässt sich mit Hand- und Maschinen- Werkzeugen bei mäßigem Kraftaufwand sehr gut sägen, hobeln, fräsen, bohren und drechseln und ist auch sehr gut spaltbar. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut, die Verklebung mit handelsüblichen Leimen ist wegen des stark sauren Charakters des Holzes mitunter problematisch. Die Oberflächen- Behandlung mit gängigen Mitteln ist unproblematisch.

Trocknung

Das Holz der Edelkastanie trocknet nicht nur langsam, sondern es neigt auch stärker zum Reißen und Verwerfen. Auch besteht eine Tendenz zum Zellkollaps, ohne dass sich dieser durch Dämpfen befriedigend rekonditionieren lässt. Die Trocknung bedarf größter Sorgfalt, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Es empfiehlt sich, zunächst eine Lufttrocknung vorzunehmen und anschließend das lufttrockene Holz in der Trockenkammer auf die gewünschte Gebrauchsfeuchte nachzutrocknen.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Das Kernholz der Edelkastanie gilt als dauerhaft gegen Befall durch Holz zerstörende Pilze sowie Insekten. Im Außenbau wird das Holz auch gelegentlich im Erdkontakt (Gebrauchsklasse 4) eingesetzt, zum Beispiel in der Schweiz für Lawinen-Verbauungen und Gartenanlagen.

Verwendungsbereiche

Das Holz der Edelkastanie ist ein begehrtes Ausstattungsholz für Möbel, Verkleidungen, Treppen und Parkett sowie für dekorative Furniere. Im Außenbau dient es als Konstruktionsholz für mittlere mechanische Beanspruchung. Die jährlich meterlangen Stockausschläge werden für Rebpfähle genutzt. Lokal wird das Holz auch für den Fassbau, die Gewinnung von Gerbstoff, Schwellen und die Herstellung von Zellstoffen verwendet. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist überdies die Fruchtproduktion sowie die Gewinnung von einem sehr dunklen Honig hoher Qualität.

Austauschhölzer

In erster Linie für Holz der Weißeichen (M 63) wenn an die mechanische Belastbarkeit keine hohen Ansprüche gestellt werden.

Anmerkungen

Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist mit der Edelkastanie nicht verwandt und unterscheidet sich von dieser durch ihr feines, zerstreutporiges und helles, gelblich-weißes Holz.

Literatur

Kučera, L.J. & B. Gfeller 1994: Einheimische und fremdländische Nutzhölzer. Eigenverlag, Zürich und Biel
Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich.
Roloff, A., Weisgerber, H., Lang, U.M. & Stimm (Herausgeber) 1994. Castanea sativa. Enzyklopädie der
Holzgewächse
Handbuch und Atlas der Dendrologie. Loseblattsammlung. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Bilder Edelkastanie (Castanea sativa): Querschnitt (ca. 12x) Edelkastanie (Castanea sativa): Oberfläche (natürliche Größe)
 

 

Kurzzeichen DIN EN 13556

QCXE

Botanische Bezeichnung

Quercus spp.; Familie Fagaceae

Verbreitung

Europa; Nordamerika u. a.
GD Holz Thünen Institut

Eiche – Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Als Eiche können alle Hölzer der artenreichen Gattung Quercus aus der Familie Fagaceae bezeichnet werden. Wegen der teilweise erheblichen Unterschiede in Aussehen, Struktur und technischen Eigenschaften werden drei Sortimente (Weißeiche, Roteiche, Immergrüne Eiche) unterschieden.

Zu den Weißeichen gehören die beiden in Europa heimischen Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petraea) sowie eine größere Zahl in Nordamerika und Ostasien vorkommender Arten. Die Roteichen sind in Nordamerika heimisch. Unter den zahlreichen, überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreiteten immergrünen Eichen hat nur die Korkeiche aus dem südwestlichen Europa große wirtschaftliche Bedeutung.

Weißeiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der RoteicheWeißeiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der Roteiche Weißeiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen HolzstrahlenWeißeiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen Holzstrahlen Roteiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der WeißeicheRoteiche im Querschnitt (ca. 12-fach) mit deutlichem Unterschied in der Ausbildung der Spätholzporen gegenüber der Weißeiche Roteiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen HolzstrahlenRoteiche – Radiale Oberfläche (natürliche Größe) mit deutlichen Spiegeln der großen Holzstrahlen

Farbe und Struktur

Splint ist in Abhängigkeit des Standorts, Alter und Art 2-8 cm breit, weiß bis hellgrau (Weißeiche) oder hellgrau bis blassrosa (Roteiche). Kernholz hell lederbraun, sehr vereinzelt auch mit rötlichem Ton, bei Roteichen hellrötlich grau bis rötlich braun, selten auch hellbraun. Jahrringe deutlich markiert durch Ringe großer Frühholzporen, mehr oder weniger deutliche Fladern (tangential) bzw. Streifen (radial) hervorrufend. Holzstrahlen in zwei unterschiedlichen Größen, sehr schmale und wenige Breite (bis 2 mm) bzw. hoch (bis mehrere cm), letztere auf radialen Flächen sehr auffällige Spiegel bildend. Weißeichen und Roteichen lassen sich anhand des Spätholzporenbildes sowie chemisch relativ gut unterscheiden.

Gesamtcharakter

Durch Ringporigkeit und große Holzstrahlen deutlich strukturierte Hölzer, deren hell- bis mittelbraune Vertreter überwiegend zu den Weißeichen, die rosabraunen überwiegend zu den Roteichen gehören.

Abweichungen

Amerikanische Weißeichen können dunkle, als minerals bezeichnete Verfärbungen aufweisen.

Als Mooreiche wird Holz bezeichnet, das sich in nassen Böden unter bestimmten chemischen Voraussetzungen nach langzeitiger Lagerung unter Sauerstoffabschluss teilweise oder total schwarz verfärbt, bei nur geringer Minderung der Festigkeit.

Oberflächenbehandlung

Eichenhölzer sind in der Regel mit allen Mitteln problemlos zu beizen, mattieren, lasieren und streichen. Eine Besonderheit ist die Behandlung von Weißeichen mit Ammoniak (Räuchern), um eine durchgehend braune bis schwarzbraune Farbe zu erzielen. Dabei verhält sich jedoch Weißeichenholz unterschiedlicher Herkunft nicht einheitlich, so dass entsprechende Vorprüfungen erforderlich sind.

Bearbeitbarkeit

Mittelschwere Hölzer, Roteichen mit geringfügig höheren Festigkeitswerten; engringig gewachsenes (mildes) Holz mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen gut zu bearbeiten, bei sehr hartem Holz mit extrem breiten Jahrringen ist die Bearbeitung erschwert. Weißeichen wie Roteichen lassen sich problemlos zu Messerfurnieren aufarbeiten. Für Nägel und Schrauben sollte wegen der leichten Spaltbarkeit des Holzes vorgebohrt werden. Die Verklebbarkeit ist bei mild gewachsenem Holz allgemein gut, bei schnellwüchsigen, harten Qualitäten mitunter problematisch; stark alkalische Kleber können zu Fleckenbildung führen.

Trocknung

Das Stehvermögen ist bei geradfaserigen und milden Qualitäten befriedigend bis gut, bei schweren Qualitäten durch stärkeres Quellen und Schwinden beeinträchtigt. Eichenhölzer sind im Allgemeinen äußerst schonend und langsam zu trocknen, da das Holz bei zu harter Trocknung zum Reißen und Verwerfen, vor allem auch zu Verfärbungen neigt.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Kernholz von Weißeichen besitzt gegen holzzerstörende Pilze eine gute Resistenz, das der Roteichen dagegen ist nur mäßig dauerhaft und ungeschützt für den Außeneinsatz nicht geeignet.

Verwendungsbereiche

Weißeichen und Roteichen sind aufgrund ähnlicher Festigkeitseigenschaften im konstruktiven Bereich (Innenausbau) sowie im Ausstattungsbereich (Wohn-, Büro und Küchenmöbel, Wand- und Deckenbekleidungen, Vollholz- und Fertigparkett, Holzpflaster, Treppen) in gleicher Weise verwendbar. Für dekorative Zwecke wird das gleichmäßig hellfarbige Holz feinjähriger Weißeichen am höchsten bewertet. Für konstruktive Außenanwendungen ist Weißeiche gut geeignet, Roteiche wegen der geringen Pilzresistenz weniger. Zu den speziellen Verwendungen der Weißeiche gehört die Herstellung von Flüssigbehältern (Kübel, Bottiche, Fässer), die besonders bei der Reifung hochwertiger Rotweine sowie von Cognac und Whisky geschätzt werden. Roteichen sind dafür nicht geeignet.

Austauschhölzer

Für Weißeiche: Eukalyptus, Moraceae, Rhizophoraceae, Proteaceae

Für Eiche insg.: Zerreiche (Parkett, Möbel), Immergrüne Eiche (Werkzeuge), Edelkastanie, Berangan (Konstruktionsholz mittlerer Beanspruchung (z. B. Dach), Innenausbau, Möbelteile, Vertäfelungen, Furnier

Anmerkungen

Durch Kontakt mit Eisenmetallen treten bei nassem Holz schwarzblaue Verfärbungen (Eisen-Gerbstoff Reaktion) auf und Befestigungsmittel können korrodieren.

Eiche – Technische Eigenschaften

Gewicht frisch

950–1 100 kg/m³

Rohdichte lufttrocken (12-15% u)

0,65–0,76 g/cm³

Druckfestigkeit u12-15

42–64 N/mm²

Biegefestigkeit u12-15

60–110 N/mm²

Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15

10 500–14 500 N/mm²

Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet

5,1–10,7 kN

Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15

23–42 N/mm²

Differentielles Schwindmass (radial)

0,15–0,22 %

Differentielles Schwindmass (tangential)

0,28–0,36 %

pH-Wert

3,9 (sauer)

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

2(–4)

 

 
 
 
Schreiben Sie uns einfach! In der Dönne 11, 58513 Lüdenscheid Mo.-Fr.: 7:30 - 16:45 Uhr
Sa.:      7:30 - 11:45 Uhr
02351-378077