1. Was sagt die Nutzschicht über den Vinylboden aus?
Die Belastbarkeit eines Bodenbelags hängt immer von der Nutzschicht, bzw. der Robustheit der Oberflächenversiegelung ab. Sie muss in erster Linie abrieb- und stoßresistent, feuchtigkeits-, hitze- und UV-beständig sein. Um Ihnen als Kunde eine Übersicht der unterschiedlichen Qualitätsmerkmale zu bieten und zu kennzeichnen, welcher Boden für welche Fläche geeignet ist, gibt es die Nutzungsklassen. Hierbei ist die richtige Wahl wichtig. Der Vinylboden soll schließlich nicht nach wenigen Monaten abgenutzt sein.
2. Vinylboden Nutzungsklassen nach DIN-Norm
Die Nutzungsklassen von Vinylböden sind in der DIN-Norm EN ISO 10874:2012-04 festgelegt. Sie werden als Piktogramme auf der Produktverpackung gekennzeichnet. Unterschieden wird zwischen einer privaten (normal) und einer gewerblichen (intensiv) Nutzung.
Auf einen Blick – So erkennen Sie Böden für private und gewerbliche Nutzung
Die Klassen 21, 22 und 23 bezeichnen die private Nutzung.
Die Klassen 31, 32 und 33 bezeichnen die gewerbliche Nutzung.
Die vorangestellte 2 steht für Privatnutzung, die 3 für gewerbliche Nutzung. Die folgenden Zahlen 1 – 3 bezeichnen die Belastbarkeit: schwach, normal, stark – je höher desto stärker.
3. Die private Nutzung – Klasse 21, 22 und 23
Die Nutzungsklasse 21 ist am wenigsten belastbar. Vinylböden in dieser Kategorie eigenen sich also hauptsächlich für weniger stark frequentierte Räume, wie beispielsweise das Schlaf- oder Gästezimmer. Vinylböden dieser Nutzungsklasse befinden sich meist im untersten Preissegment und sind den Beanspruchungen in Wohn- oder Esszimmer meist nicht gewachsen. Für diese Räume sollten Sie ein Vinyl der Klasse 22 wählen. Bereiche die intensiv genutzt werden – Kinderzimmer, Treppenhaus oder Flur – sollten aus der Nutzungsklasse 23 stammen.
Tipp: Vor dem Kauf eines Vinylbodens sollten Sie seinen Einsatzbereich festlegen sowie die täglichen Belastungen und Laufwege einschätzen.
4. Die gewerbliche Nutzung – Klasse 31, 32 und 33
Für Büros ohne große Laufkundschaft eignet sich die Nutzungsklasse 31 ideal. Je mehr diese jedoch zunimmt und insbesondere für hoch frequentierte Geschäfte und Hotels, ist dagegen Klasse 32 geeignet. In Klassenzimmern, Kaufhäusern, Clubs oder Pflegeheimen hingegen, sollte ein Vinylboden zum Einsatz kommen, der den Anforderungen aus Nutzungsklasse 33 entspricht.
5. Die industrielle Nutzung – Klasse 41, 42 und 43
Hauptsächlich für den Gebrauch im Industriegewerbe eignen sich die Nutzungsklassen 41 – 43. Sie sind ausschließlich nur noch aus Kunststoff- oder Vinyl gefertigt. Vinylböden aus dieser Kategorie müssen besonders gut zu reinigen sein und extremen, hohen mechanischen Belastungen standhalten.
6. Vinylboden Nutzungsklassen: Ein Überblick
Nutzungsklasse | Verwendungsbereich | Beschreibung | Nutzungsintensität | Raumbeispiel |
21 | Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung) | Geringe Nutzung | Leicht | Gäste- & Schlafzimmer |
22 | Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung) | Durchschnittliche Nutzung | Normal | Wohn- & Esszimmer, Flur |
23 | Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung) | Starke Nutzung | Stark | Eingangsbereich, Küche, Treppenflur |
31 | Gewerbe (Bereiche mit öffentlicher & gewerblicher Nutzung | Geringe oder zeitweise Nutzung | Leicht | Hotelzimmer, Kleinbüros, Konferenzräume |
32 | Gewerbe (Bereiche mit öffentlicher & gewerblicher Nutzung | Kontinuierliche Nutzung | Normal | Büros, Boutiquen, Warteräume |
33 | Gewerbe (Bereiche mit öffentlicher & gewerblicher Nutzung | Intensive Nutzung | Stark | Kaufhäuser, Hallen, Klassenzimmer |
41 | Industrieller Bereich | Zweitweise Nutzung | Leicht | Werkstätten |
42 | Industrieller Bereich | Kontinuierliche Nutzung | Normal | Lagerräume, Werkstätten |
43 | Industrieller Bereich | Intensive Nutzung | Stark | Lagerflächen, Produktions- hallen
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